Microsoft möchte Sony PSP attackieren

Christoph Becker
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Es gab Zeiten, in denen fast ausschließlich Nintendo den weltweiten Markt für Handheld-Konsolen dominierte. Garant für den Erfolg war stets der GameBoy, doch seit Sony seine PlayStation Portable veröffentlichte, ist man auf dem Markt nicht mehr alleine – und könnte bald auch mit Microsoft einen weiteren Mitbewerber erhalten.

Denn der Softwareriese aus dem US-amerikanischen Redmond arbeitet derzeit offenbar an einem groß angelegten Angriff auf den Handheld-Markt. Dies wird zumindest in den Foren der Spiele-Webseite Gamespot berichtet, garniert mit einigen Details, die durchaus vielversprechend klingen.

So soll Microsofts erste mobile Spielekonsole angeblich auf einem modifizierten XScale-Prozessor mit 533 MHz aufbauen. Der eigens für das Gerät entwickelte Grafikchip kommt aus Kanada von ATi, trägt den Codenamen „Xious“ und soll technisch auf dem RV530-Chip aufbauen. Damit dürfte die Leistung in etwa auf dem Niveau einer Grafikkarte der „Radeon X1600“-Serie entsprechen. Während Sony bei seiner PlayStation Portable auf den Einsatz von MemorySticks als Speichermedium setzt, integriert Microsoft in seinen Handheld wahrscheinlich eine Festplatte. Diese soll von Toshiba produziert werden, mit 4200 Umdrehungen pro Minute rotieren und jeweils mit 15 oder 30 Gigabyte Speicherplatz erhältlich sein.

Bis zu 10 bis 12 Stunden Batterielaufzeit verspricht der 900 mAh starke Akku, den man angeblich in das Gerät integrieren möchte. Die Abmessungen werden mit 150 x 70,3 x 22,5 mm im normalen Rahmen liegen. Das verbaute LC-Display wird um 16:9-Format eine Bilddiagonale von 4,5 Zoll besitzen und auf dieser Fläche 480 x 272 Pixel darstellen können. Das Gesamtgewicht soll bei rund 240 Gramm liegen.

Ähnlich wie die PlayStation Portable an die PlayStation 3 angeschlossen werden kann, wird der Besitzer eines neuen MS-Handhelds sein Gerät auch an die Xbox 360 anschließen können. Um ins Internet gehen zu können oder online Spiele zu spielen, verfügt das Device über ein integriertes WiFi-Modul. Darüber hinaus wird man den Handheld über die USB-Schnittstelle auch an einen mit Windows Vista ausgestatteten PC anschließen können und so Musik, Videos und Spiele übertragen können.

Welchen Namen der neue Handheld voraussichtlich tragen wird, ist bislang leider noch nicht bekannt. Kolportiert wird jedoch, dass Microsoft entweder „XBP“ oder „Xbox 180“ auswählen könnte. Erscheinen soll das Gerät aller Wahrscheinlichkeit nach im vierten Quartal des kommenden Jahres.