Telekom setzt auf massiven Stellenabbau

Sasan Abdi
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Bei der Telekom ist der geplante Stellenum- und vor allem Abbau beschlossene Sache. Das kürzlich verkündete Vorhaben, wonach rund 32.000 Stellen entfallen sollen, wurde heute nochmals vom Vorstand aus der Bonner Unternehmenszentrale bekräftigt – auch ausdrückliche Kritik der Gewerkschaft ver.di vermag daran nichts zu ändern.

Zwar plant die Telekom die Einstellung von 7000 Nachwuchskräften, vor allem aber in der Festnetzsparte sollen, verteilt über die kommenden drei Jahre, 32.000 Stellen gestrichen werden. Für die Entscheidung verantwortlich macht der Ex-Monopolist den zunehmend harten Wettbewerb sowie die Verschiebung in den Märkten – weg vom Festnetz, hin zu mobileren bzw. flexibleren Lösungen. Als besonderen Grund hierbei nennt Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke die staatliche Regulierung, die den ohnehin schon starken Wettbewerb zum Nachteil des ehemaligen Staatsunternehmens verschiebe.

Ohne weiteres Betroffen ist die unternehmenseigene Beschäftigungsgesellschaft Vivento, deren Mitarbeiter restlos das Feld werden räumen müssen. Die restlichen 25.000 Stellen werden aus verschiedenen T-Com Bereichen gekürzt werden; vornehmlich betroffen hierbei ist mit 20.000 Stellen das Projekt „Simplicity“. Der Abbau wird das Unternehmen eigenen Prognosen zufolge 3,3 Milliarden Euro kosten und die nächsten drei Jahre beanspruchen.

Geschickt geknüpft ist der Stellenabbau an einen massiven Vorwurf, der sich gegen die Bundesnetzagentur und ihre Regulierungsmethoden richtet. Gerade in jüngster Vergangenheit waren die Behörde und der Konzern immer wieder aneinander geraten, was vornehmlich die „letzte Meile“ zum Kunden betraf. Die eigenen, aufgrund der Entwicklungen auf dem Markt unumgänglichen Kürzungen schiebt die Telekom dementsprechend der Bundesnetzagentur zu und spricht sogleich eine Drohung aus: „Künftige wie auch bestehende Beschäftigungsmöglichkeiten sind allerdings stark von Regulierungsentscheidungen abhängig. Sollte beispielsweise der Aufbau eines Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes aufgrund von Regulierung dieses neuen Marktes gefährdet sein, droht ein zusätzlicher Entfall von 5.000 Stellen.“

Dabei scheint es eher unwahrscheinlich, dass sich die Behörde von solchen Phrasen in ihrer zuletzt sehr stringenten Regulierungspolitik beeinflussen lässt. In jedem Fall sollte die Telekom nach dem Abbau nach eigenen Worten bereit für den „weltweiten Umbruch der Branche“ bereit sein.